Luna (Luni)
Unter der trockenen Wiese zwischen der Küste bei Massa Marittima und den Apuanischen Alpen verbergen sich die Reste der einstigen römischen Gründung Luna (heute Luni Marittima). Die Eisenbahn und die Autobahn führen direkt an dem früheren Ort vorbei. Doch außer ein paar Steinen und den Resten eines Amphitheaters ist auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen.
Wer die Autobahn verläßt und den archäologischen Park betritt, wird überrascht sein. Unter dem Boden befinden sich die Reste einer kompletten römischen Stadt, die nie überbaut wurde. Nach und nach heben die Archäologen ihre Schätze. Neben einem Theater fanden sie die Reste eines Luna-Tempels, das komplette Forum mit Geschäftshäusern, Tempeln, Straßen und original erhaltenen Marmorpflasterplatten, römischen Häusern mit schönen Mosaiken und Wandgemälden.
Gegründet wurde die Stadt 177 v. Chr. als römische Militärkolonie um die ligurischen Stämme der Apuani im Schach zu halten. Nach mehreren Fehlschlägen stabilisierte sich die Lage 155 v. Chr mit dem Sieg über die Ligurer. Direkt an der Küste gelegen verschifften die Römer über Luna den Marmor der Steinbrüche im nahegelegenen Carara und kam zu Reichtum. Bis ins 5. Jh. hinein finden sich Spuren der Stadt in der Geschichte des späten römischen Reiches. Noch im ausgehenden 4. Jh. wurde sie zum Bischofssitz ernannt. Eine späte Blüte erreichte die Stadt mit den weißen Mauern (aus Marmor) in byzantinischer Zeit und war beliebtes Ziel plündernder Horden von Langobarden, Arabern oder Sarazenen, die die scheinbar reiche Hafenstadt mehrmals zerstörten.
Mit der Versandung der Küstenlinie endete die Geschichte Lunas. Die Stadt zerfiel und geriet in Vergessenheit - bis heute.
Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luna_(Italien)