Baukunst der Zisterzienser
Immer wieder werden die Zisterzienser als Pioniere der Gotik bezeichet denn in den Baustellen des Ordens in über 700 Klöstern in ganz Europa (und 900 Nonneklöstern dazu) verbreitet sich das neue Stilempfinden. Der Orden wurde so zu einem der entscheidenden 'Trendsetter' der Gotik.
Was dabei jedoch ganz außer acht gelassen wird ist die Tatsache, dass die meisten zisterziensischen Klöster ursprünglich romanisch geplant und gebaut wurden. Der Stilwechsel zwischen Romanik und Gotik fällt oft in die lange Bauzeit eines Klosters dieser Größenordnung. So finden sich bei vielen Klostergebäuden des Ordens romanische, frühgotische und sonstige Übergangsformen (z.B. die burgundische Spitztonne) bis hin zu hochgotischen oder spätgotischen Formen. An jedem Kloster wurde praktisch ununterbrochen gebaut und die Baumeister waren durchaus offen für neue Stilformen, auch wenn der Grundplan (der sogenannte zisterziensische Idealplan) beibehalten wurde.