Cluny und die Architektur der Cluniazenser
Am 11. September 910 wird das Kloster von Cluny in Burgund (Frankreich) durch Herzog Wilhelm I. von Aquitanien gegründet. Wilhelm verzichtet von Anfang an auf jegliche Beeinflussung des Klosters durch seine feudale Gewalt. Dadurch wird Cluny zum Modell einer neuen Gestalt der christlichen Herrschaft, die sowohl von der fürstlichen wie der bischöflichen Gewalt befreit ist (Exemption und Immunität). Durch die freie Abtwahl und die Verwaltung des Klosters und seines Gebeites durch das Kloster selbst gewinnt das Kloster ganz neue Freiheiten, wie sie früheren Stiften und Klöstern nicht eigen war. Cluny entfaltet dadurch eine ganz neue und eigene Macht, die weit über das Kloster hinaus reichte. Es wird zum Zentrum der cluniazensischen Reform, der sich in seiner Blütezeit im Mittelalter bis zu 1.200 Klöster anschlossen. Im Vordergrund der Bewegung stand eine prachtvolle Ausgestaltung der Liturgie. Architektonischer Ausdruck der Liturgie in Stein sind die bemerkenswerten Klosterkirchen von Cluny und der Cluniazenser. Burgundische Romanik verbindet sich hier mit frühgotischen Elementen und beeinflusst die europäische Kirchenbaukunst in vielen verschiedenen Bewegungen (vhl. Hirsauer oder Zisterzienser als weitere Reformorden).
Karte der Klöster der Cluniazenser: https://www.clunypedia.com/map.html
"Die Abtei von Cluny in Burgund war als Ausgangspunkt bedeutender Klosterreformen eines der einflussreichsten religiösen Zentren des Mittelalters. Ihre Kirche war zeitweise das größte Gotteshaus des Christentums. Mehrere Gebäude der Benediktinerabtei und einige Reste der während der Herrschaft Napoleons als Steinbruch abgerissenen Abteikirche im Zentrum der gleichnamigen französischen Stadt Cluny sind erhalten." Aus Wikipedia, Abtei Cluny.