Pyramiden
Weltbekannt sind die drei großen Pyramiden von Gizeh bei Kairo, die zahlreiche Touristen aus aller Welt anziehen. Weniger bekannt ist, dass es in Ägypten gut 80 weiter Pyramiden gibt, die sich am westlichen Rand des fruchtbaren Nil-Tales in der Wüste erstrecken. Sie alle wurden im sogenannten Alten Reich erbaut (2680-2180 v.Chr.) und sind eine Erweiterung der einfacheren Grabstätten, der Mastaba.
Die Stufenpyramide des Djoser von Sakkara zeigt die Weiterentwicklung zur Pyramide, die ein Königsgrab auf quadratischem Grundriss darstellen. Die Haut der Pyramide war mit hellem Kalkstein verkleidet und ihre Spitze war teilweise vergoldet und strahlte in der Morgensonne schon längst, bevor auch der Rest des Landes erhellt wurde. Ähnlich der Spitze eines Obelisken fing sie die also das göttliche Licht bei seiner Geburt am Morgen auf - ein Sinnbild des jenseitigen Lebens.
Mit der Verlegung der Hauptstadt von Memphis nach Theben nach Ende des Alten Reiches werden endet auch der Bau von großen Pyramiden in Unterägypten. Längst hatte sie sich als Grabstätten für die Ewigkeit als unbrauchbar erwiesen, denn trotz ausgefeilter Sicherheitsvorkehrungen wurden ihre Schätze allesamt ausgeplündert. In der neuen Hauptstadt wurden die Gräber daher in verborgenen Stollen im Tal der Könige in die Berge verlegt - was nur scheinbar sicherer war, da auch diese Gräber fast alle ausgeraubt wurden.
Die größte der Pyramiden bei Gizeh ist die Cheops-Pyramide. Sie hat eine Grundfläche von 230 mal 230 Metern und war ursprünglich etwa 147 m hoch (heute nur noch 139 m). Gleich daneben befinden sich die Chephren- und die Mykerinos-Pyramide, sowie einige kleinere Pyramiden. Die Chephren-Pyramide ist um ca. 3 m niedriger als die Cheops-Pyramide (144 m Ursprungshöhe), wirkt jedoch größer als die Cheops-Pyramide, da sie auf einem höheren Plateau errichtet wurde. Die Mykerinos-Pyramide ist mit 65 m Höhe deutlich kleiner. Alle Pyramiden von Gizeh wurden während der 4. Dynastie (ca. 2630–2525 v. Chr.) errichtet. Die Verehrungstempel der Gräber befinden sich am Fuße des Abhangs zum Niltal, die von der Sphinx bewacht werden.
Die Stufenpyramide des Djoser in der Totenstadt von Sakkara wurde während ihrer Bauzeit fünfmal erweitert. Aus dem ursprünglichen Bau in der Form einer Mastaba (63x63x8 m) wurde die Pyramide etwa acht mal erweitert bis zu einer Gesamtfläche von 125 × 110 m und einer Höhe von 60 m. Die noch typische Stufenform mit einer leichten Neigung der Stufenmauern nach innen wurde zum Vorbild aller weiterer Pyramiden, die im Grundbau ähnlich aufgebaut, nach außen aber glatt verkleidet wurden mit der typischen Form der perfekten Pyramide.