Pollentia
Die Reste der römischen Siedlung Pollentia finden sich direkt neben den Mauern der Altstadt von Alcúdiaan der Nordostküste der Beleareninsel Mallorca. Man nimmt an, dass die Stadt Pollentia um das Jahr 70 v. Chr. gegründet wurde, also etwa 50 Jahre nach der römischen Eroberung Mallorcas 123 v. Chr. durch den KonsulQuintus Caecilius Metellus Balearicus. Als Hauptort der Inselgruppe war sie bedeutender als das nach dem römischen Sieg über die Einheimischen 123 v. Chr. gegründeten Palma (Palmaria Palmensis, „Siegespalme“) - wie schon der Name der Stadt sagt: Pollentia = die Mächtige.
Besiedelt wurde sie mit 3000 römischen Siedlern, die die Romanisierung der Inselgruppe voran trieben. Durch seinen natürlichen Hafen sicherte die Stadt die Handelroute zwischen Rom und der iberischen Halbinsel. Der Wohlstand der civitas zeigt sich sowohl an den stattlichen Bürgerhäusern mit Atrium und Marmorböden und Mosaiken, wie man sie im Stadtvierte Sa Portella findet, aber auch an dem stattlichen Forum mit Bädern und Tempeln und dem Theater. Mit der Plünderung der Stadt durch die Vandalen 426 n. Chr. endet die Geschichte der Siedlung und verlagert sich in die heutigen Siedlungen von Alcúdia in maurischer Zeit und dem Ort Pollença der einheimischen Bevölkerung, in dem sich heute noch eine schöne römische Brücke findet (der Ortsname erinnert zwar an Pollentia - muss aber nicht unbedingt mitihm zusammenhängen)