Augusta Taurinorum (Turin)
Turin kann als Musterbeispiel für eine typisch römische Stadtgründung gelten, die aus einem Militärlager entstand, zunächst als colonia und dann als municipium bezeichnet wurde und im ausgehenden römischen Reich den Grundstock legte zu einem wichtigen Zentrum der europäischen Geschichte. Nicht selten entstanden daraus bedeutende Sädte wie Florenz oder Lucca, Piacenza oder Köln, Trier oder York.
Wie bei vielen anderen römischen Gründungen ging auch bei Turin eine der römischen Stadt eine vorrömische Siedlung voraus (der Name stammt angeblich von "Tau", einem keltischen Wort für Berge). Die Siedlng des keltisch-ligurischen Stamms der Tauriner wurde 218 v. Chr. von Hannibals Truppen verwüstet. Erst im Jahre 28 v. Chr. errichteten die Römer dort zur Zeit des Kaisers Augustus ein Mililtälager (daher Augusta Taurinorum).
Das Lager wurde im typischen Muster einer Planstadt mit rechteckigen Insulae gegründet. Der Decumanus Maximus erstreckte sich von der Porta Decumanus bis zur Porta Segusina, der Cardus Maximus von der Porta Palatina zur Porta Mormorea. Zwei der Tore sind heute noch teilweise erhalten. Theater, Thermen und Foren wurden in die Insulae eingeordnet. Die Straßen der Altstadt von Turin verlaufen heute noch genau auf den römischen Gassen.
Trotz der großzügigen Anlage hatte die Stadt kaum mehr als 5000 Einwohner, was sich auch dadurch ableiten lässt dass es fast nur einstöckige Gebäude gab. Heute liegen die Reste der aktiken Stadt unter der mittelalterlichen und neuzeitlichen Bebauung. Nur Mauern und Stadttore blieben lange erhalten, wurden aber in der Neuzeit ebenso abgerissen. Allein das Schmuckstück der Porta Palatina blieb erhalten, weil es Teil eines neuzeitlichen Gefängnisses war, das die Restauratoren des 19. Jahrhunderts wieder freilegten.
Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Turin
https://it.wikipedia.org/wiki/Storia_di_Torino