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Herculaneum (Ercolano)

Der kleine Ort Herculaneum (italienisch Ercolano) lag am Golf von Neapel direkt am Fuße des Vesuvs und wurde wie Pompeji beim großen Ausbruch des Vulkans im Jahre 79 n. Chr. zertstört. Jedoch anders als in Pompeji erreichte die Aschewolke die Stadt kaum, die damals nach Südosten zog. Die Bewohner der Stadt konnten fliehen oder versorgten ihre alten und kranken Bewohner in den Bootshäusern am Strand. Erst in der Nacht erreichte die Stadt der pyroklastische Strom, der den Hang des Vulkans herab strömte. Mit einer Temperatur von über 400°C bedeckten Schlamm und vulkanisches Material die Stadt bis zu einer Höhe von 20 Metern. Anders als in Pompeji brachen die Dächer nicht ein und die vulkanische Masse füllte die Häuser und jeden Hohlraum von innen auf und versiegelte die Gebäude für Jahrhunderte. Auch die ahnungslosen Opfer in den Bootsgrotten am Strand fielen dem Strom zum Opfer und liegen dort heute noch so, wie im Moment ihres Endes.

Der Zustand der Gebäude von Herculaneum ist erstaunlich. Hier finden sich auch Reste des Mobiliars, ganze Tavernen und Geschäfte, gut erhaltene Villen und Privathäuser, die bis hinauf zum Dach über dem Atrium original erhalten sind. Wandgemälde, Mosaiken, Fenster und Holztüren verraten uns den Geschmack der Bewohner im 1. Jahrhundert. Obwohl Herculaneum als Ort kleiner ist als Pompeji gewinnt man dort zum Teil einen noch lebendigeren Eindruck einer römischen Stadt.

Der Ort selbst ist wohl eine griechische Gründung unter dem Namen Herakleion und wird auf eine Gründungslegende des Götterhelden Herakles zurück geführt. Eigentlich war der Ort ein größeres Fischerdorf in dem sich einige wohlahbende römische Bürger eine Villa am Meer errichteten. Seit dem Jahre 307 v. Chr. gehört der Ort zum römischen Herrschaftsgebiet, erreichte aber nie den Status eines Municipiums. Zum Zeitpunkt der Zerstörung lebten etwa 4000 Menschen im Ort, die vom Fischen, der Landwirtschaft und dem Handwerk lebten.

Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herculaneum
https://ercolano.beniculturali.it/