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Vom Liberty zum Art Déko
Mit der Landesausstellung 1881 präsentiert sich die lombardische Hauptstadt zwanzig Jahre nach der Vereinigung Italiens als aufstrebende Metropole. Bürgertum und Industrie profitieren von den positiven Entwicklungen am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Dies spiegelt sich in einem kräftigen Wachstum des Städtebaus in Mailand wieder, der gerade im sogenannten Liberty seinen Ausdruck findet, der italienischen Variante des Art Nouveau. Damit nimmt der neue Stolz des Bürgertums Abschied von neoklassizistischen und neobarocken Formen, die in eklektizistischer Manier an althergebrachtem Konservatismus zu Beginn des Ottocento verhaftet blieb.
Ähnlich wie in Paris oder in Turin wird die Weltausstellung 1906 in Mailand zum Katalysator des neuen Stils. Man findet ihn überall in der Metropole und nicht nur in einzelnen Beispielen. Oft vermischen sich die modernen Bauformen mit den traditionellen, setzen sich aber mehr und mehr von ihnen ab. Herausragende Beispiele sind moderne Hotels wie das Hotel Trianon in der Altstadt oder das Hotel Diana in der Vorstadt bei der Porta Venezia oder öffentliche Gebäude wie der Palazzina Liberty oder der Kirche von Sacro Cuore (Herzjesukirche). Als einzig erhaltener Pavillon der Weltauststellung im Simplonpark (Parco Sempione) gilt das Aquarium im Jugenstil. Doch mehr noch als einzelne Leuchturm-Projekte finden wir die Dominanz des Liberty in den prächtigen Bürgerhäusern der Stadt wie etwa in der berühmten Casa Galimberti mit seinen herrlichen Jugendstilbildern von Frauen und Faunen auf Keramik gemalt.
Infos:
https://it.wikipedia.org/wiki/Liberty_a_Milano