Genua
Hafen, Handel & reiches Bürgertum
Mailand
Zwischen Dom und Scala
Neapel
um die Jahrhundertwende
Rom
Hauptsadt des Königreichs Italien
Savona
Stadtplanung des Novecento
Turin
Industrie und Risorgimento
Italien im Ottocento
Der Ausgang des 19. Jahrhunderts bringt Italien einen ungewohnten Aufschwung. Nach dem Ende der Wirrungen der Napoleonischen Zeit bleibt das Land auch weiterhin ein Spielball der Großmächte in Europa. Doch mit dem Risorgimento, der erfolgreichen Vereinigung Italiens ändert sich die Situation schlagartig. Industrialisierung und das Wachstum der großen Städte bringen Reichtum und Wohlstand in das Land. Dies schlägt sich gerade auch in der Entwicklung der Metropolen nieder. Ob in Rom, Turin oder Mailand, in Genua, Neapel oder auch anderen Städten, überall werden neue Straßen und Viertel erbaut mit zum Teil prächtigen Bürgerhäusern, Bahnhöfen oder Hafenanlagen, Opernhäuser oder Straßenbahnen.
Der italienische Historimus ist deutlich verspielter als seine nördlichen Varianten, die sich mehr an früheren Stilformen orientierten. Türmchen und Erker, verspielte Dächer und Decors aus der Pflanzenwelt oder geometrische Muster zieren die Gebäude und sind dem Jugendstil (in Italien Tiffany genannt) näher als den gotischen Schlössern oder den romanischen Trutzburgen deutscher Bürgerhäuser. Das neue Stilempfinden betont vor allem die urbane Repräsentation der wichtigen Städte. Bahnhöfe und Plätze, Prachtstraßen oder Markthallen, Arkadengänge oder Passagen sind Orte des öffentlichen Lebens, an denen sich die Bürger einer Stadt angemessen begegnen. Neue Techniken wie Stahl und Glas, maschinelle Fertigung oder rationales Bauen ermöglichen ganz neue Möglichkeiten, die neue Formen ermöglichen wie die Mole Antoniana in Turin oder der die Galleria del Duomo in Mailand.