Das jüdische Viertel von Cordoba
Maimonides
Moses Maimonides (hebräisch משה בן מימון Mosche ben Maimon) wurde zwischen 1135 und 1138 in Córdoba geboren und lebte in seiner Heimatstadt bis zur Eroberung Andalusiens durch die radikalislamischen berberischen Stämme der Almohaden, die die Anwesenheit von Juden in ihrem Reich 1184 verboten. Maimonides emigrierte zu dieser Zeit mit seiner Familie nach Ägypten und verstarb am 13. Dezember 1204 in Kairo.
Er war ein jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter, Theologe und Arzt, der als universaler Lehrer zu den herausragenden Denkern des islamisch geprägten Anadalusiens gehörte und auch später noch in Ägypten tätig war. Sein Wirken ist vor allem wichtig für das sephardische Judentum, aber auch für die Geisteswelt des islamischen Mittelalters. Durch die Übertragung seiner Werke ins Lateinische wurde Maimonidses auch im christlichen Mittelalter ein Wegbereiter der Scholastik durch die Vermittlung der aristotelischen Logik und besonders der Medizin und gilt so als einer der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters.
Cordoba
Zenrtrum jüdischen Geisteslebens
Das jüdische Viertel von Cordoba befindet sich in der Altstadt von Cordoba zwischen der Mezquita (heute Kathedrale) und dem Tor von Almodovar mit den Starßenzügen der Calle Deanes, Manríquez, Tomás Conde, Judíos, Almanzor und Romero. Es bestand zwischen dem 13. bis 15. Jahrhundert und war zu dieser Zeit vor allem von jüdischen MItbürgern bewohnt.
Das jüdische Leben in Cordoba geht bereits bis auf römische Zeit zurück, fand seinen kulturellen Höhepunkt in der islamischen Zeit im MIttelalter und endete mit mehreren Wellen der Verfolgung schon unter den berberischen Eroberen der Almohaden, dann unter den christlichen Eroberern von Kastillien, im Pogrom von 1391 und entgültig 1492 mit dem Ausweisungsedikt der spanischen Könige, der das Ende des spanischen Judentums bedeutete und im sefardischen Judentum in aller Welt weiter lebt bis heute.
Das einmalige Ensemble gehört in der Altstadt von Cordoba zum UNESCO Weltkulturerbe von 1994. Es ist eines der meist besuchtesten Touristenzentren der Stadt, die hier neben der Mezquita die Casa de Sefarad (Museum der sefardischen Juden), die Synagoge, den Zoco Municipal und die mudejar-Kapelle San Bartolomé bewundern können.