Als eine der größten Inseln im östlichen Mittelmeer war Rhodos schon zwangsläufig im Blick der Kreuzfahrer ebenso wie Kreta oder Zypern. Schon die Araber versuchten die Insel mehrmals zu erobern, wurden jedoch vom byzantinischen Reich lange erfolgreich verteidigt. Allerdings plünderten die Venezianer schon 1124 die Insel auf der Rückfahrt vom ersten Kreuzzuzg, ebenso wie beim fatalen vierten Kreuzzug 1204, der sich eigentlich gegen Byzanz richtete. Auch die Genuesen versuchten 1248 eine Besetzung der Insel.

Unter genuesischem Einfluss wurde die Insel 1307 dem Ritterorden der Johanniter unterstellt, die nach dem Verlust von Akkon 1291 einen neuen Stützpunkt suchten. Diese eroberten die Insel ganz für sich und errichteten in Rhodos Stadt ihren Großmeistersitz, befestigten die Stadt und die Insel gegen islamische und osmanische Angriffe und konnten sich dort trotz zahlreicher Angriffe bis 1523 halten, bis die Türken die Insel erfolgreich erobern und dem osmanischen Reich einverleiben konnten.

Die Altstadt von Rhodos macht durchaus einen mittelalterlichen Eindruck. Vor allem die Zinnen des Großmeisterpalastes über der Altstadt, der alte Hafen und die Steinhäuser der Altstadtgassen sugerieren dies. In Wirklichkeit jedoch vermischen sich mittelalterliche, osmanische und griechische Einflüsse. Vor allem in der Zeit der Besetzung während des italienischen Faschismus wurden in Rhodos viele Gebäude im neogotischen Stil 'rekonstruiert'. So waren vom Großmeisterpalast nur die Toranlage original erhalten geblieben. Die Festung selbst war schon 1856 bei der Explosion eines Pulverlagers zerstört worden. Mussolini ließ den Hof des Palastes wieder aufbauen als "als Teil des politisch motivierten monumentalen Bauprogramms des Faschismus" auf Rhodos.

Infos:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rhodos_(Stadt)

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fmeisterpalast_(Rhodos)