Kastell (Castrum)
Das römische Kastell von Aalen war im 2. Jahrhundert das größte Garnisonskastell am rätischen Limes und hatte eine besondere Bedeutung als Militärlager für eine berittene Einheit (Ala II Flavia milliara - daher vielleicht auch der Namen Aalen).
Das Kastell bietet heute einen sehr anschaulichen Eindruck eines römischen Militärlagers. Dies kann man an den beeindruckenden archäologischen Ausgrabungen der Principia (Stabsgebäude) und der Tor- und Mauerreste erkennen; zum andern aber auch durch das bemerkenswerte Limes-Museum auf dem Kastellgelände und den rekonstruierten Mannschaftsgebäuden.
Ohne Rekonstruktionen der Tore, Türme oder Mauern liefert die Museumsanlage einen lebendigen Eindruck von der Bedeutung und der Organisation eines römischen Militärlagers am Limes, das die Qualität des UNESCO Weltkulturerbes Limes gerecht wird.
Größe: 277 x 214 m = ca. 6,07 ha
Einheit: Ala II Flavia milliaria
Besatzung: Reitereinheit (Ala mit 1000 Mann)
Leitung: Preafectus
Das Kohortenkastell Buch befand sich auf einem Plateau oberhalb der Jagst an einem Geländesporn mit Durchgang zum unteren Jagsttal und diente zur Grenzsicherung an diesem strategisch wichtigen Punkt. Vom Kastell aus überschaut man den Limesverlauf, der sich im Norden des Kastells im Halbkreis durch das Jagsttal zieht.
Vom Kastell selbst sind nur die Südmauern und Wallreste erhalten. Grundmauern der Principia sind angedeutet. Zum Kastell gehörten ein beachtlicher Vicus und ein Kastellbad mit Landhaus am Jagsttal.
Heute ist das Kastell Teil des Limes-Parks Rainau-Buch zu dem auch der Limeswachposten Mahdholz und das Dalkinger Tor gehörten, das den Weg der Römerstraße nach Norden in das Gebiet außerhalb des Imperiums weist.
Größe: 2,1 ha
Einheit: unbekannte Cohors quingenaria equitata
Besatzung: Infanterie-Kohorte (500 Mann)
Leitung:
Das Kohortenkastell Mainhardt war in Sichtweite zu dem etwa 200-300 m entfernten Limes angelegt und diente der Überwachung des Limesabschnittes zwischen dem Kastell Öhringen und Murrhardt. Ein vorgelagertes Kleinkastell verstärkte die Flanke. Reste des Kastells befinden sich bis heute unter dem Ort Mainhardt und wurden teilweise ergraben. Besonders gut erhalten und konserviert ist die Südwestecke des Kastells bei der Schule.
Größe: 177 × 142 m = 2,5 ha
Einheit: Cohors I Asturum equitata
Besatzung: Reiter-Kohorte (500 Mann)
Leitung:
Eines der größten Kastelle am obergermanischen Limes befand sich in Welzheim im Schwäbischen Wald. Das besondere an diesem Standort war jedoch, dass gleich zwei Kastelle in nur 530 m Abstand vor und hinter dem Limes errichtet wurden: das reguläre größere Westkastell und das kleinere etwas ungewöhnliche Ostkastell verbunden durch eine gerade Militärstraße.
Vom Westkastell ist leider nichts sichtbar, da es schon früh vom Ort Welzheim überbaut wurde und auch in neuerer Zeit mehrfach überbaut wurden. Der Grundriß wurde in Notgrabungen vor der Bebauung ermittelt. Zur ergrabenen Principia fand man auch ein Kastellbad außerhalb des Kastells.
Das Ostkastell außerhalb des Ortes ist wesentlich besser erhalten. Hier fand man deutliche Reste von Mauern, Türmen und Toren, einem Kastellbad in den Mauern und zahlreiche andere wertvolle archäologische Reste unter anderem in einem verschütteten Brunnen aus römischer Zeit, in dem bei der Auflassung des Kastells wertvolle Gegenstände geworfen wurden.
Ein Teil der Kastellmauer und das Westtor wurden rekonstruiert und vermitteln einen lebendigen Eindruck eines römischen Kastells am Limes.
WESTKASTELL
Größe: 236 x 181 m = ca. 5,4 ha
Einheit: Ala I...? (Ala I Scubulorum, Ala I Flavia gemina oder Ala Indiana Gallorum)
Besatzung: Reitereinheit (Ala mit 500 Mann)
Leitung: Praefectus
OSTKASTELL
Größe: 123 × 126 m = 1,6 ha
Einheit: Numerus Brittonum …
Besatzung: Numerus (300-400 Mann)
Leitung: Centurio
Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kastelle_von_Welzheim
http://www.ostkastell-welzheim.de/geschichte